Wenn Ihr meinen Blog schon länger folgt, wisst Ihr, dass ich mit glutenfreiem Hefeteig auf Kriegsfuss stehe. Aber total. Ich kann es einfach nicht verstehen, warum mir in „Normal-Mehl-Zeiten“ jeder Hefezopf, jeder Guglhupf und fast jedes Brot ohne Probleme gelungen ist. An diesem Gründonnerstag hatten wir Gäste zum Abendessen und endlich konnte ich mal wieder glutenhaltig backen, unten die Fotos. Aber Achtung, das Baguette ist aus Dinkelvollkornmehl mit Olivenöl und der Körnerkringel aus Weizenmehl 1050 und jede Menge Sonnenblumenkerne.
Doch nun zum Thema zurück. Nachdem mir am Donnerstag die beiden Brotsorten zwischen Aufräumen, Putzen, Posten, und Arbeiten, denn es war auch bei meinem Auftragsgeber der Tag vor den Feiertagen, so gut gelungen sind, obwohl ich wirklich weder Zeit noch Muß hatte, startet ich am Karfreitag morgen einen neuen Gf-Hefeversuch.
Kürzlich ging ich an einer Bäckerei vorbei und da sah ich sieh: Schokotaschen oder etwas altmodisch „Pain au chocolat“. Ich liebte diese Schoko-Croissants ohne Ende, dafür lies ich jedes Crossiant liegen. Croissants sind ja in der Glutenfrei-Welt nicht anzutreffen, und deshalb habe ich mich für eine glutenfreies Brioche-Rezept entschieden und den Teig anstatt in die typischen Hörnchen in längere Rollen geformt, die dann mit Schokolade füllte.
Hier das Rezept:
210 gr. glutenfreies Mehl (dieses Mal: Schär Mischung B fürKuchen und Torten)
40 gr. Maisstärke
1/2 Würfel Hefe (oder 21 Gramm)
2 Eigelb Größe L
150 ml lauwarme Milch
40 gr. Zucker
2 Päckchen Vanillinzucker
40 gr. Butter
Das glutenfreie Mehl in die Rührschüssel geben und eine kleine Mulde formen. Dann die Hefe zerbröseln, Zucker darüber streuen und mit der lauwarmen Milch verrühren. Sehr schnell bilden sich kleine Bläschen – das Zeichen, dass die Hefe in Ordnung ist und gehen wird. Den Teig dann kräftig durchkneten und ich muss sagen, hier unterstützt mich meine Küchenmaschine schon sehr. Mit einem Handmixer wird es jetzt schon etwas schwer – aber nicht unmöglich. Der Teig ist sehr weich und sehr feucht.
Ich habe festgestellt, wenn der Teig so trocken ist wie er bei normalen Mehl üblicherweise ist, geht er mit glutenfreiem Mehl nicht. Also wenn Euch manchmal die glutenfreien Hefeteige nicht gelingen, probiert es mal mit mehr Flüssigkeit.
Der weichere Teig geht wunderbar, schon nach 30 Minuten kann man feststellen, dass er sich nach oben bewegt. Er will nicht – dann habe ich einen Tipp für Euch: Ab in eine Plastikschüssel, Deckel drauf und unter die Bettdecke. Klappt meistens und ich mache es, sobald der Teig sich innerhalb von 30 Minuten noch nicht bewegt hat.
Der Teig soll jetzt richtig schön hochgegangen sein und ganz weich, fluffy und mit großen Luftblasen durchsetzt sein. Mit einem Teigschaber aus der Schüssel holen und auf eine mit Reismehl bemehlte Arbeitsplatte geben. Jetzt könnt Ihr ruhig etwas Mehl unterarbeiten, damit ihr einen formbaren Teig bekommt. Je fleuchter der Teig jedoch bleibt, umso besser schmeckt das Ergebnis hinterher. Er ist dann allerdings auch sehr schwer zu formen.
Nach dem Formen gebe ich die Teiglinge auf ein mit Backpapier ausgelegte Backblech und dann lasse ich den Teig ein drittes Mal gehen – bei 50 Grad im Backofen. Gut 20 Minuten lasse ich den 50 Grad an, dass reduzierte ich auch diese und der Teig darf noch weitere 10 Minuten gehen. Inzwischen geht er richtig schon auf und die Oberseite der Rollen reißt auf.
Den Ofen auf 230 Grad hochheizen und wenn die Hitze erreicht ist, auf 200 Grad reduzieren. Dann 25-30 Minuten backen. Ausgeschaltet noch fünf Minuten im heißen Ofen ruhen lassen.
Am besten schmecken die Schoko-Taschen so leicht lauwarm. Sie sollen schön krustig sein, aber nicht hart. Und jetzt wünsche ich Euch viel Erfolg beim Nachbacken und guten Appetitt.
Übrigens, wenn Ihr ein Rezept für originale Pain au chocolat sucht, hier gibt es ein wunderbares Rezept, leider mit glutenhaltigem Mehl. Aber wer weiß, vielleicht traue ich mich eines Tages mal an dieses Wagnis in glutenfrei.