Draußen stürmt und schneit es – der Winter hat uns hier im Süden der Nation ganz fest im Griff. Sogar Brunello will kaum noch raus. Da kommt mir eine Pressemitteilung über die vier historischen Hotels in Florida gerade recht und ich schwelge in Erinnerungen an meine Aufenthalte in diesen Häusern.
Und ziehe im Geiste meine Bahnen in diesem atemberaubenden Pool im The Biltmore, während der Schneeregen an die Scheiben klatscht.
The Biltmore in Coral Gables, Miami
Es ist mein erklärtes Lieblingshotel in Miami und an der Ostküste Floridas: The Biltmore. Ich kann es immer kaum erwarten, bis ich vom Flughafen kommend, die historische Eingangshalle betrete, die vor kurzem liebevoll und aufwändig restauriert wurde.
Seit 1966 wurde das Hotel in die Liste der Kulturdenkmäler der Vereinigten Staaten aufgenommen. Zu den National Historic Landmarks gehören rund 2.500 Gebäude, Anlagen, historische Stadtkerne und andere Denkmäler, die als besonders schützenswert gelten. Kennzeichen des Luxushotels ist der 91 Meter hohe Turm mit seinen 13 Etagen. Er ist eine Kopie des Giraldaturms in Sevilla und die Everglades-Suite nimmt die beiden höchsten Stockwerke vollständig ein.
Während der Prohibition betrieb der berüchtigte Gangster Al Capone hier eine illegale Kneipe. Zeugnisse davon sind Einschusslöcher in der Wand sowie die Geheimtreppe.
Johnny Weißmüller war hier in den 1920er-Jahren als Schwimmlehrer und Bademeister tätig. Pool und Gym (Fitness-Center) sind bei den Anwohnern in Coral Gables sehr beliebt. Viele der Nachbarn haben eine Mitgliedschaft inklusive Poolbenutzung für das Gmy, darunter auch ein ehemaliger Bürgermeister von Miami. Wer sich mit locals unterhalten möchte, ist hier richtig. Schnell kommt man ins Gespräch und wird mit Tipps überhäuft – wenn man fragt. Mehrmals in der Woche gibt es Wassergymnastik oder ein forderndes Schwimmtraining mit Paddels. Für Hotelgäste ist die Teilnahme kostenlos und man wird sofort von der sportlichen Truppe herzlich aufgenommen. Allerdings mit den Schwimm-Padels haben mich die gut trainierten älteren Damen schlichtweg abgehängt.
Don Cesar, St. Petersburg
Schon von weitem leuchtet einem das „Knall-Rosa“ entgegen. Für Pink-Fans ein Muss, klar, dass es zu meinem Lieblingshotels zählt. Es liegt am endlos langen und strahlend weißen Sandstrand von St. Pete Beach. Dieser weiße, puderfeine Sand inspirierte Thomas Rowe, ein Amerikaner irischer Abstammung, mit einem Hotelpalast seiner verlorenen Liebe am Strand ein Denkmal zu setzen.
Er hatte zuvor in England die spanische Opernsängerin Lucinda kennengelernt und sich unsterblich verliebt. Die beiden trafen sich jede Nacht an einem Brunnen, was beider Eltern missfiel. Als die Familie der Angebeteten von dem Verhältnis erfuhr, musste sie zurück auf das Festland. Die Briefe von Thomas Rowe erreichten sie nie. Erst die letzte Nachricht von Lucinda erreichte ihn, als sie bereits im Sterben lag: „Das Leben ist unendlich. Wir treffen uns wieder am Brunnen. Aber nicht in diesem Leben.“
Rowe wurde schwer krank. Sein Arzt empfahl ihm das Klima an der Westküste Floridas, wo er schließlich das Monument seiner verlorenen Liebe errichten ließ. Obwohl drei Mal so teuer wie geplant, wurde der „Pink Palace“ ein kommerzieller und gesellschaftlicher Erfolg. Nur Rowe wurde nie wieder ganz gesund. In der Lobby des „Pink Palace“ starb er 1940 nach einer Herzattacke vor der Nachbildung des Londoner Liebesbrunnens – an gebrochenem Herzen.
The Vinoy, St. Petersburg
Direkt an der Tampa Bay liegt das The Vinoy in St. Petersburg . Es ist ideal, wenn man das lebhafte Nachtleben von St. Petersburg genießen möchte, denn es liegt mitten drin. Auch zum berühmten Dali-Museum sind es nur ein
The Breakers, Palm Beach
Für mich persönlich das Hotel, in dem ich bisher am wenigsten war. Es liegt einfach zu nahe an meinem Lieblingshotel The Biltmore. Während das The Biltmore mitten im Gartenstädtchen Coral Gable ein Hort der absoluten Ruhe und Erholung ist, erlebt am in The Breakers das volle Miami-Vice-Feeling. Das Hotel liegt direkt am Strand der Atlantikküste, die oft so unrealistisch türkis schillert wie in der bekannten TV-Serie. Wer Beachlife bevorzugt, ist hier richtig.